Künstliche Intelligenz in der Personalentwicklung nutzen

LearningInnovation 10.28.2024

Welche Möglichkeiten bietet künstliche Intelligenz für die Personalentwicklung? Über diese Frage haben wir mit Thomas Jenewein gesprochen. Als Business Development Manager bei SAP unterstützt er derzeit SAP-Kunden und -Partner, SAP-Trainings und Adoption Services optimal zu nutzen. Zuvor hat er rund 25 Jahre an der Schnittstelle von Personalmanagement, Personalentwicklung und Lerntechnologie gearbeitet. Auf der L&Dpro in München hält er eine Keynote über KI im Learning & Development.

Herr Jenewein, wo stehen Unternehmen zurzeit bei der Implementierung von KI in der Personalentwicklung?

Unter den Early Adoptern und Innovatoren, die offen gegenüber technischen Neuerungen sind, beschäftigen sich schon einige mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz. Sie probieren einzelne Lösung aus und nutzen künstliche Intelligenz zum Beispiel, um Meetings zusammenzufassen, zu transkribieren oder für Projekte zu recherchieren. Es gibt einige Tools wie perplexity.ai, die wirklich sehr gut und offen zugänglich sind. Auch ChatGPT haben viele im Einsatz. Vereinzelt haben Unternehmen auch schon erste Lösungen entwickelt, wie beispielsweise EnBW, die eine Lernumgebung für ChatGPT entwickelt haben.

Aktuell befinden wir uns aber noch nicht in der Phase, in der die große Masse der Betriebe künstliche Intelligenz im Weiterbildungsbereich nutzt. Das wird dann der Fall sein, wenn KI in den Lernplattformen und -Tools eingebaut ist, die Unternehmen ohnehin nutzen, wie etwa ein Copilot in Microsoft. Die wenigsten Organisationen werden individuelle eigene Lösungen bauen.

Thomas Jenewein, Business Development Manager, SAP

Wie können Personalentwickler:innen KI schon jetzt in ihrer täglichen Arbeit KI nutzen?

Die Anwendungsfelder sind sehr breit gefächert, wenn wir von generativer künstlicher Intelligenz sprechen, die Inhalte mithilfe von einfachen Anweisungen, den sogenannten Prompts, kreieren kann. Früher haben sich die Wirkungsbereiche einer KI eher auf Statistiken oder Mustererkennungen beschränkt. Natürlich gab es schon tolle Anwendungsfälle wie Spamfilter oder vorausschauende Wartung. Auch Spracherkennung war in gewissen Grenzen möglich. Aber bei den neuen KIs ist die Übersetzung deutlich besser geworden: Diese Lösungen können zum Beispiel Texte erstellen, vergleichen, zusammenfassen, übersetzen, überarbeiten und analysieren.

Was sind typische Anwendungsbereiche für den Weiterbildungsbereich?

Im Weiterbildungsbereich kann künstliche Intelligenz beim Entwickeln von Lernprogrammen unterstützen, wenn...

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